Workshop Duft(Ge-)fährten bei der zweiten europäischen SE Conference 14. – 17. Juni 2018 in Potsdam

von Barbara Daniel-Leppich

Im dreiteiligen Workshop Duft(Ge-)fährten konnte das internationale Publikum aus Somatic Experiencing (SE)®-Anwendern sowie aus weiteren Interessenten verwandter Fachgebiete zunächst theoretische Grundlagen zum Riechsinn des Menschen und dessen Bedeutungswechsel vom einst unterschätzten Sinn zum gefragten Gegenstand vielfältiger Forschung erfahren. Ein wesentlicher Aspekt bildete darüber hinaus die Aufklärung über notwendige und erforderliche Grundkenntnisse beim Einsatz von Duft in der Praxis – z. B. über Zusammensetzung und Wirkweisen von Duftstoffen aus ätherischen Ölen auf verschiedenen Ebenen, über Qualität, Herstellung, sichere Bezugsquellen und über wichtige Grundsätze zum Thema Verdünnung - nach dem Orientierungsleitsatz „weniger ist mehr“.

Dass Riechen stets „entweder – oder“ bedeutet, das heißt, einen Duft mögen oder ablehnen, wurde den Besuchern beim praktischen Teil des Workshops Duft(Ge-)fährten erst richtig bewusst: Entlang einer nach unterschiedlichen Kriterien aufgebauten Schnupperstraße mit jeweils unterschiedlichen Düften, die alle ausschließlich ohne Namensnennung angeboten wurden, konnten die neugierigen Teilnehmer der SE Conference in eigenem Tempo mit verschiedenen Gerüchen in Kontakt treten und überraschendes bemerken.

Beim individuellen Erschnuppern konnten sie selbst erleben, wie schnell persönliche Bilder, Erinnerungen oder Gefühle aufsteigen, die unmittelbar mit der eigenen Duft-Lebensgeschichte in Verbindung stehen. Diesen Eindrücken einen individuellen Ausdruck zu verleihen, gelang den begeisterten Teilnehmern, indem sie vorbereitete Kreativ-Angebote mit vielfältigen Materialien für sich ausprobierten und dafür Farben, Stoffe, Stanzer oder Mosaiksteine nutzten. So entstanden sehr individuelle und den persönlichen Assoziationen entsprechende Ausdrucksformen.

Der anschließende Erfahrungsaustausch führte zu Ideen und Ansätzen, wie sich das im Zusammenhang mit Duft Erlebte in Anwendungsmöglichkeiten in der eigenen (therapeutischen) Praxis einsetzen lassen könnte, um damit Klienten wirkungsvoll zu begleiten und zu unterstützen. 

Einen Riechstreifen mit dem eigenen Lieblingsduft nahmen die Workshop-Besucher gerne mit - als Duftbegleiter in den Nachmittagsteil der Konferenz.

Zurück

Einen Kommentar schreiben