Bauch-Hirn-Verbindung

von Barbara Daniel-Leppich

Bauchgefühl: die Bauch-Hirn-Connection

In einer Studie aus dem Jahr 2018 konnte gezeigt werden, dass die Verbindung zwischen Bauch und Gehirn über 100 Millionen Nervenzellen umfasst – wesentlich mehr Nervenzellen sind daran beteiligt als sich beispielsweise im Rückenmark befinden.

Es ist also gar nicht erstaunlich, dass wir unserem Bauchgefühl, unserer Intuition, trauen (können). Obendrein „denken“ wir mit dem Bauch schneller als es dem Gehirn möglich ist.

Komplexe Denkvorgänge, die letztendlich zur Meinungsbildung und damit zur Entscheidung führen, dauern schlicht länger. Das Bauchgefühl hingegen können wir uns als ein Netz , gewebt aus ureigenen, persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, vorstellen, auf das wir intuitiv und wesentlich rascher zugreifen können.

Woran liegt das? 

Die ForscherInnen untersuchten in ihrer Arbeit weiterhin, wie schnell der Weg vom Bauch zum Gehirn tatsächlich ist, und auf welchem Wege beide Informationen miteinander austauschen. Hatte man früher Hormone als Mittler für die Informationsweiterleitung angenommen, konnte in dieser Studie nachgewiesen werden, dass unser Bauchraum über Nervenbahnen direkt mit dem Gehirn verschaltet ist. Daher erklärt sich auch die blitzschnelle Geschwindigkeit des Kommunikationsweges – in weniger als 1 Sekunde „landet also das Bauchgefühl im Kopf“.

Die Wissenschaftler gehen mit ihren Ergebnissen sogar noch weiter: sie schlagen eine Anerkennung des Bauchgefühls als weiteren Sinn des Menschen vor.

Denn zwischen Riechen, Schmecken, Tasten, Hören, Sehen und Bauchgefühl gibt es in Bezug auf die Geschwindigkeit keinen Unterschied, sie alle funktionieren über Reizweiterleitung im Nervensystem – und damit gleich schnell.

Quelle:

Science  21 Sep 2018: Vol. 361, Issue 6408, eaat5236: A gut-brain neural circuit for nutrient sensory transduction https://science.sciencemag.org/content/361/6408/eaat5236, aufgerufen am 08.02.2021

Video: https://www.youtube.com/watch?v=T3Ftj5E90tY aufgerufen am 18.12.2021

 

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